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„Schöpfung bewahren konkret“

„Klimafreundlich Leben“ in St. Severin

Mit dem eigenen CO2-Fußabdruck sich beschäftigen in den Themen Ernährung, Gebäude und Energie, Mobilität sowie Konsum, darüber referierte Franz Galler im Pfarrzentrun St. Severin. Der Pfarrverband Ainring hatte in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk Berchtesgadener Land zur Infoveranstaltung eingeladen. Eine Gruppe bildete sich, die über ein halbes Jahr sich mit ihrem persönlichen Fußabdruck befasst und sich darüber monatlich austauscht. Dazu der katholische Pfarrer Wernher Bien: „Ich halte dies für unsere derzeit wichtigste Aufgabe, unseren Nachkommen einen lebenswerten Planeten zu überlassen.“

Hausherr, Pfarrverbandsleiter Pfarrer Wernher Bien, freute sich über das Kommen der Interessierten und betonte, es sei das wichtigste Thema unserer Zeit und er hoffe, dass hier ein Anfang gemacht werde.Max Aman, pädagogischer Referent für Theologische Erwachsenenbildung beim Bildungswerk BGL dankte dem Gastgeber und erinnerte, dass Pfr. Bien bei der vergangenen Dekanatskonferenz einen Informationsabend angestoßen habe. Aman gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass ein Kurs zustande kommen möge.

Der Feldkirchner Referent Franz Galler stellte sich zunächst kurz vor. Er ist 64 Jahre alt, verheiratet, drei Söhne und habe über 40 Jahre in Banken gearbeitet. Viele Projekte habe er begleitetet, immer mit Praxiszugang. Zum Vortrag „Schöpfung bewahren konkret“ begrüßte er die Teilnehmer. Der Papst habe zum Vortrag mit der Enzyklika „Laudato si“ eine Steilvorlage gegeben.

An die Teilnehmer stellte er die Frage: “Wieviel Tonnen CO2 verbrauchst du als Einzelperson im Jahr?“ Dann zeigte er einige Beispiele aus der globalen Welt. Deutschland habe pro Person jährlich einen Wert von 11,6 Tonnen. Weitere Daten von Emissionen aus dem Jahr 2016 Luxemburg (41,2), Katar (33,2), USA (17,7), Schweiz (14,3), Frankreich (6,9), China (6,3), Indien (1,7), Kenia (0,3). Weltweit sind es pro Kopf im Durchschnitt 4,8 Tonnen, eine verträgliche Quote liege bei maximal 1,5 Tonnen jährlich pro Kopf, so die Statistik. 37 Kurse hat er bereits gegeben, so zum Beispiel in Freiburg, Regensburg und Nürnberg, auch online laufe es gut. Galler hat Leute ausgebildet, die später die Kurse halten und zertifiziert wurden. Nachher zeigte er drei entscheidende Fragen über das Format des Klimakurses auf.

Die Erderhitzung sei ein existenzielles Risko. Der Trend gehe deutlich nach oben. Die Ursache des Klimawandels liegt schon 30 bis 40 Jahre zurück. Man müsse sich der Handlungsnotwendigkeit bewusst werden und eine Vorstellung vom klimagerechten Zusammenleben und Visionen haben, Resonanz-Erfahrung machen, und spüren, dass man das Gefühl habe, man könne was bewegen. In der Gruppe sei es leichter, als alleine.

Um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen, muss der Verbrauch auf eine Tonne im Jahr pro Person reduziert werden. Mit mehreren Beispielen zeigte er die Möglichkeiten auf: Bei Verwendung von normal auf recycelten Papier im Haushalt (z. B. Toilettenpapier) bringe es 40 Kilogramm, dies sei sehr wenig, wenn man dagegen den durchschnittlichen Fleischverbrauch der Deutschen halbiere, bringe dies eine Einsparung von einer halben Tonne im Jahr, bezogen auf die einzelne Person. Ein Fußabdruck auf null gehe nicht. Derzeit liege dieser durchschnittlich pro Person in Deutschland bei 11,6 Tonnen. Eine Klosterschwester ließ sich nach dem Kurs zur Kursleiterin ausbilden. Deren Fußabdruck berechnete sich jährlich auf 5,1 Tonnen. Dies schaffte sie durch, einfache Enthaltsamkeit, ohne Urlaub und als Vegetarierin. Auch die Heizungen in den Häusern sei ein Riesenproblem, wenn ein Haus 20 oder 30 Jahre alt ist. Mit den Teilnehmern spielte er ein Quiz, quasi als Kurzform der 80 Aufgaben während des halbjährigen Kurses, wo es dann um Erwartungen und Hintergrundinformationen und danach zu den Themen Mobilität, Wohnen/Energie, Konsum und Ernährung geht.

Galler erläuterte, der Kurs werde von der Erzdiözese gefördert. Hernach fragte er zu dem Stimmungsbild, was sämtliche Befragten als positiv bewerteten. Einige Teilnehmer machen bei dem Kurs mit, in dem sie sich Aufgaben stellen, um im jeweiligen Themenbereich ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Das Treffen soll ein Multiplikator sein, selbst einmal Kurse zu leiten. Falls sich jemand bereiterklärt sich zum Leiter ausbilden zulassen, so kann dies in einer Wochenendschulung nach den Kursabenden erfolgen.  Zunächst fand sich eine Gruppe, welche sich monatlich über eine halbes Jahr trifft, um sich über den persönlichen CO2-Fußabdruck auszutauschen.

Andreas Pils

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