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Patrozinium St. Severin von Noricum

Großartige Musik mit Orgel und Streichinstrumenten

Mitterfelden. Das Patrozinium St. Severin von Noricum feierten die Christen der Pfarrei Mariä Himmelfahrt im Pfarrsaal des 1982 eingeweihten Pfarrzentrums. Der Heilige Severin war ein Nothelfer mit Weitblick, Gebet, Bescheidenheit und Nächstenliebe zeichneten ihn aus. Die Gemeinde sang einige Lieder aus dem Gotteslob, jedoch war die grandiose klassische Musik von Orgel und Streichern ein Bereicherung. Im Pfarrsaal war für das Patrozinium extra die Severin-Holzplastik des Halleiner Künstlers Otto Katzlberger aufgestellt und auf dem Volksaltar stand die gefasste Reliquie des Heiligen Severin.

Für Kirchen ohne Märtyrergrab wählten sich die Gemeinden einen Patron und legten Reliquien von ihm in der Kirche (oft im Altar) nieder. Daraus entstand der Brauch, Kirchen und Pfarrgemeinde unter den Schutz eines Heiligen zu stellen und das alljährliche Heiligenfest als Pfarrpatrozinium besonders zu feiern. Das Patronat ist eigentlich keine kirchliche Erfindung, sondern weltlichen Ursprungs. In der Antike galten Patrone als Schutzherrn bzw. einflussreiche und fürsorgliche Männer. Im 4. Jahrhundert übertrug man dieses Verständnis auf die Märtyrer, später auf alle Heiligen. Severin wurde um das Jahr 410 geboren. Nach dem Tod des Hunnenkönig Attila, kam der Mönch in den Osten des Römischen Reiches nach Noricum, wo Armut, Hungersnot, politische Instabilität herrschten. Germanische Stämme bedrohten die alte Provinz. Er wirkte zwischen den Alpen und dem Donauraum, auch in Salzburg und Kuchl weilte er. Severin übernahm militärische und diplomatische Aufgaben, war karitativ tätig und gründete Klöster. Er starb am 8. Januar 482 in Favianis an der Donau. Sechs Jahre danach überführte man seinen unversehrten Leichnam nach Lucullanum in Italien. Heute werden seine Gebeine in Frattamaggiore bei Neapel verwahrt.

Beim Einzug von Pfarrer Wernher Bien mit den Ministranten spielten das Musiker-Ensemble virtuos und mitreißend-gefällig die „Kirchensonate A-Dur KV 255“ von W.A. Mozart. Einleitend sagte der Seelsorger: “Heute am Fest Taufe des Herrn feiern wir unser Patrozinium Heiliger Severin von Noricum und anlässlich des Patrozinium hat sich gestern spontan noch eine Musikgruppe zusammengefunden, die uns diesen Gottesdienst musikalisch gestalten und verschönern wird.“ Einführend erklärte er, dass Severin in einer Zeit der Völkerwanderung lebte, eine Zeit wo der römische Friede von Einfällen der Barbaren bedroht war. Bien bezeichnete ihn als guten Patron der in unruhigerer Zeit Zuversicht und Vertrauen auf Gott hatte.

Nach der Lesung aus der Apostelgeschichte durch Lektorin Ursula Krause sang die Gemeinde das Severins-Lied, wo darin unter anderem lautet: „Gott setzte dich im Strom der Zeit wie einen Felsen in das Leid, und jeder, der dich heimgesucht, fand bei dir Heimat auf der Flucht“. Das Markus-Evangelium verkündete Pfarrer Bien in  dem Johannes der Täufer auf Jesus hinweist als den Größeren, der nach ihm kommt. Der Geistliche nahm in seiner Predigt Bezug zur gehörten Frohbotschaft wo eine Stimme aus dem Himmel sprach: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“ Der Glaube sei bei den Menschen in Gefahr und gerade zur Nebensache zu werden. Die Hauptaufgabe von Severin sei gewesen, den Menschen deutlich zu machen, dass Gott nicht Nebensache, sondern Hauptsache ist. Er hat den Leuten einiges abverlangt, etwa viel beten, fasten und eine Woche Nachtwache halten. In einer Stadt habe sich herumgesprochen, das in einer andere Stadt von Barbaren verwüstet wurde und eine Hungersnot drohte. Danach kam ein Friedenangebot gekommen, die Donau wurde eisfrei und die Schiffe konnten wieder fahren. „Serverin war ein eindrucksvolle Gestalt, ein Mönch und ist immer barfuß gegangen, auch wenn es so kalt war. Er hat Menschen in bedrängter Zeit geholfen und vertraute auf Gott.“

Es folgten das Glaubensbekenntnis und die Fürbitten. Nach Wandlung und Vaterunser spielten das Streicher-Quartett von Roman Hoffstetter mit großer Einfühlung und hoher Präzision „Andante cantabile“. „Hört, es singt und klingt mit Schalle“ war das Schlusslied der Christen. Pfarrer Bien spendete abschließend in Fürsprache des Heiligen Severin mit der gefassten Reliquien-Monstranz (ein Geschenk der St. Severins-Pfarre, Wien) den priesterlichen Segen.

Mit Stilsicherheit und wunderbarer Klanggestaltung spielten die Musiker Kristian Aleksic (Orgel), Monika Emans, Walter Linninger (beide Geige), Erika Emans (Bratsche) und Max Emans (Kontrabass) von Antonio Vivaldi „Violinkonzert A-Moll Opus 3 Nr. 6“. Schließlich zollten die Gläubigen anerkennenden und dankbaren Beifall.

Andreas Pils

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