Patrozinium St. Laurentius gefeiert
Zelebrant Pfr. i. R. Albers – Familienmusik Emans verzückt
Die Katholiken der Pfarrei „St. Laurentius“ Ainring feierten am Sonntag, 10. August mit einem festlichen Patroziniumsgottesdienst ihren Patron der Pfarrkirche. Der Feier des heiligen Laurentius, einst Erzdiakon in Rom, wurde durch die Familienmusik Emans mit klassischen Stücken, in unterschiedlicher Besetzung, eine besondere Note verliehen. Den Volksgesang begleitete Organist Hans Stehböck und Zelebrant der Eucharistiefeier war Ruhestandspfarrer Peter Albers.
Wer war der Hl. Laurentius?
Die heimische Historikerin Dr. Doris Spickenreuther hat in verschiedenen Quellen recherchiert und festgestellt, dass Kaiser Valerian (253-260) die Politik seines Vorgängers fortsetzte und drastische Maßnahmen gegen die Christen verhängte. Laurentius übte das Amt des Archidiakonats unter dem Bischof von Rom Sixtus II. aus. Die Stadt Rom war damals in sieben Diakonate eingeteilt, es mussten etwa 1600 Bedürftige versorgt werden. Als Archidiakon arbeitete er mit dem Bischof eng zusammen und war für die Verwaltung des Kirchenbesitzes zuständig.
Der Kaiser untersagte den Christen und deren Leitern (Klerus) den Besuch von Friedhöfen und den Vollzug christlicher Gottesdienste. Diese Edikte, die sich vorwiegend gegen den Klerus richteten, zog die bei Nichtbefolgen die Todesstrafe nach sich und das Vermögen wurde eingezogen. Bischof Sixtus hielt sich in der Calixtuskatakombe auf, als er von den röm. Soldaten aufgegriffen und sofort getötet wurde. Es blieb also keine Zeit, seinem Archidiakon Anweisungen über das Kirchenvermögen zu erteilen oder gar seinen Tod vorauszusagen. Wäre Laurentius in der Katakombe dabei gewesen, wäre es sofort getötet worden. Das Kirchengut wurde eingezogen und Eigentum des Kaisers. Angeblich verweigerte Laurentius tagelang die Herausgabe des kirchlichen Vermögens (Legende) und verstieß so gegen das kaiserliche Edikt. Es war nicht vorrangig bezüglich seines christlichen Glaubens. Die Pfarrei Ainring war ein Archidiakonat des Salzburger Bischofs. Damit könnte das Patronat des Laurentius zusammenhängen. Ainring war Verwaltungssitz. Vorrangig waren die Leiter mit sozialen Aufgaben betraut, sogar manchmal verheiratet. Legende zielt darauf ab, die Glaubensstärke des Laurentius den Gläubigen als Vorbild darzustellen. Sie muss daher von den wirklichen Geschehen abgegrenzt werden. In der Pfarrkirche Ainring existieren sechs Altarbilder welche zu bestimmten Anlässen gewechselt werden. In der aktuellen Darstellung wird Laurentius auf den Rost gezogen.
Durch ein wunderbar stimmiges Zusammenspiel überzeugten beim Einzug Max Emans (Kontrabass) mit seinen Söhnen Thomas (Klarinette) und Johannes (Trompete) mit dem Stück „Melodie“ von Franz Kanefzky. Das Eröffnungslied der Gemeinde lautete „Ihr Freunde Gottes allzugleich.“ Pfarrer i. R. Peter Albers erklärte eingangs der Kirchenpatron, der heilige Laurentius sei ein Diakon und Märtyrer gewesen und das Fest sei am 10. August. Schon 258 erscheint er bei Kaiser Valerian in den Akten und er war wohl damals der berühmteste Märtyrer und das liege schon weit zurück. „Der heilige Laurentius hat im Dienst der Kirche sein Leben für die Armen hingegeben. Darum wurde er aufgenommen in die Freude seines Herrn“, sprach der Geistliche als Eröffnungsvers.
Lektorin Andrea Wiesbacher las aus dem Buch der Weisheit. Die Schülerin Monika Emans spielte von Johann Sebastian Bach „Partita Nr.2, BMV 1004, Allemande“ und brillierte als Geigensolistin. Ruhestandspriester Albers trug das Evangelium von der „Verklärung Christi“ vor. Jesus stieg mit seinen Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes auf einen Berg. Danach verließ er sie und ging etwas höher, um allein zu beten. Als er zurückkam, wirkte er verwandelt, sein Gesicht leuchtete, wie die Sonne, denn er sprach mit zwei Propheten, nämlich Mose und Elija. Abschließend sagte Peter Albers: „Auf Jesus hören – Lebensmaßstab für ein gelingendes Leben selbst ‚Lebensschuld‘ kann vergeben werden. Angerührt von Gott und du bist verändert für dein ganzes Leben.“
Die von Andrea Wiesbacher gesprochenen Fürbitten lauteten unter anderem: „Mach uns bereit, nach dem Vorbild des heiligen Diakons Laurentius dir in unseren Mitmenschen zu dienen.“ Abschließend sagte sie: „Gütiger Gott, der heilige Diakon Laurentius har sich durch eine hochherzige Liebe zu dir und den Armen ausgezeichnet. Während der Kollekte spielte das Musikensemble, das anstatt der Buben mit Familienfreund Walter Linninger (Bratsche) aus Graz eine Eigenarrangement ohne Titel und zur Kommunionausteilung war von Wolfgang Amadeus Mozart aus dem Divertimento F-Dur KV 138 ein Andante zu hören.
Das Schlusslied der Christenschar war dann „Wohl denen, die da wandeln.“ Pfarrer in ruhe Peter Albers dankte allen für die Vorbereitung und Gestaltung des Gottesdienstes und hernach folgte der Wettersegen. Mit Mozarts „Allegro“ aus dem Divertimento verabschiedete die Familienmusik Emans die Gläubigen und erhielt für ihre bravouröse Darbietung dankbaren Applaus.
Andreas Pils