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Gottes Segen für Eier, Brot und Osterlamm

Speisenweihe ohne Gläubige in den Kirchen des PV Ainring

Aufgrund der Corona-Pandemie mussten die Gläubigen im Pfarrverband Ainring wegen staatlicher und kirchlicher Anordnungen Ostern, dem ältesten christlichen Fest, auf öffentliche Gottesdienste und Heilige Gräber verzichten. Trotz der Beschränkungen fand Pfarrverbandsleiter Pfarrer Wernher Bien eine Möglichkeit das Osterlicht sowie die Osterspeisen zu weihen. Im kleinen Rahmen feierte Pfarrer Bien in der Marienkirche Feldkirchen am Ostersonntag um 5 Uhr morgens den Auferstehungsgottesdienst, dabei wurden alle sieben alttestamentlichen Lesungen vorgetragen und Carsten Schwantes sang wunderbar die Psalmen. Anschließend brachte der Seelsorger in die Pfarrkirchen „St. Laurentius“ Ainring, „St. Martin“ Thundorf sowie in das Pfarrzentrum „St. Severin“ Mitterfelden das Osterlicht und segnete die Speisen.

„Speisenweihen“ gehören zum Osterfest, wie die Freude über die Auferstehung. Die Fastenzeit ist vorbei und man darf wieder alles essen. Speisensegnungen haben mit den alten und noch strengen Fastenvorschriften zu tun. Die Pfarrangehörigen trugen am Karsamstag ihre mit Namen versehenen und abgedeckten Speisenkörbe in die geöffneten Pfarrkirchen von Thundorf, Ainring und Feldkirchen und in die Kapelle des Pfarrzentrums „St. Severin“ in Mitterfelden.

Jeder Familie war es selbst überlassen, welche Nahrungsmittel sie in die Weihekörbe legten. Meist sind es bunte Ostereier, als Zeichen des Neubeginn und der Fruchtbarkeit. Brot, als Symbol für Jesus Christus, Geräuchertes oder gekochter Schinken, diese stehen für das ewige Leben. Das Salz gehört auch dazu (durch die Auferstehung gewährt unzerstörbares, göttliches Leben). Neben dem gebackenen Osterlamm, als Erinnerung an das Opfer von Jesus Christus, der durch seinen Tod die Menschen erlöste, gilt die Fahne, welche das Osterlamm schmückt, als Siegeszeichen.

Der uralte Brauch der Segnung von Speisen ist zum ersten Mal im 7. Jahrhundert bezeugt. In Deutschland dürfte die Speisenweihe schon im ersten Jahrtausend erfolgt sein. Traditionell enthielt der Weihekorb zur Speisensegnung vor allem Lebensmittel, auf die die Menschen in der Fastenzeit verzichtet hatten. Nachdem abends die Gotteshäuser geschlossen waren weihte Pfarrer Wernher Bien die Speisen.

Der Geistliche weihte auch das Osterfeuer. Am Morgen des Ostersonntags konnten sich die Gläubigen die Flamme aus einer Laterne mittels Docht beziehungsweihe direkt an der Osterkerze das Licht nehmen und nach Hause tragen. Die Osterkerze weist ein Kreuz und die Buchstaben Alpha und Omega (für Anfang und Ende) und die Jahreszahl auf. Weiter sind fünf Nägel als Zeichen für die heiligen Wunden Christi vorhanden sowie das Osterlamm. In schriftlicher Form lagen Gottesdienstmodelle von der Erzdiözese München und Freising zum Mitnehmen für Hausgottesdienste aus.

Andreas Pils

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