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Logo Pfarrei St. Martin Thundorf

Thundorfer Pfarrhaus ist verkauft

Neuer Besitzer ist die Gemeinde Ainring

Seit der frühere Pfarrer der Pfarrei St. Martin Thundorf sowie von St. Laurentius Ainring und spätere Pfarrvikar im Pfarrverband Ainring, Pater Hans-Hermann Holm-elin SAC ins Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth nach Teisendorf zog, war der Pfarrhof in Thundorf verwaist. Da das geräumige Gebäude für die ortsansässige Kirche nicht mehr notwendig ist, entschloss sich die Pfarrpfründestiftung zum Verkauf. Jüngst konnte Pfarrverbandsleiter Pfarrer Wernher Bien die Schlüssel an 1. Bürgermeister Martin Öttl als Vertretung des neuen Eigentümers, übergeben.

Intensive Bemühungen um eine weitere pastorale Nutzung kamen zu keinem Ergebnis. So traf es sich gut, dass die Gemeinde Ainring Interesse am Erwerb des Objekts zeigte. In enger Abstimmung mit der Kirchenverwaltung hat die Gemeinde Ainring nun das Grundstück (ca. 840 Quadratmeter) mit Gebäude für weitere Tauschzwecke erworben und die bestehenden Reichnisse abgelöst. Auch das Erzbischöfliche Ordinariat München war ausnahmsweise bereit, der Veräußerung zuzustimmen, da sich für die normalerweise übliche Vergabe auf Erbpacht wegen der ungünstigen Verkehrsanbindung kaum ein Interessent gefunden hätte.

Was sind Pfarrpfründe?

Als Pfarrpfründe bezeichnet man das mit einem Kirchenamt verbundene Vermögen, dessen Ertrag dem Inhaber des Amtes als Entgelt seiner Dienstleistung zusteht. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen („praebenda“ = Darzureichendes) und benennt sowohl die Besitzung als auch den daraus zu erzielenden Unterhalt. Im frühen und hohen Mittelalter, vor der allgemeinen Durchsetzung der Geldwirtschaft, bot dieses System der indirekten Finanzierung eines Amtes die Möglichkeit, solche Stellen unabhängig und langfristig zu finanzieren. Pfarrpfründen hatten und haben die Aufgabe, den Lebensunterhalt von Geistlichen zu sichern. Die älteren Kirchenämter, wie z.B. das Pfarramt, waren regelmäßig bepfründet. Die Vermögenswerte, besonders die Liegenschaften, wurden in der Praxis für die Pfarrpfründe gehalten. Früher bestellten Pfarrer und Kapläne das Land selbst oder verpachteten es und lebten von den Pachtzinsen. Ein direktes Gehalt gab es nicht. Erst Ende des 19. Jahrhunderts erhielten die Geistlichen zumindest einen Teil ihres Entgelts aus der Allgemeinen Katholischen Kirchensteuerkasse. Die Pfründeverwaltung wurde zentralisiert, der Pfarrer ist jedoch immer noch Ansprechpartner für die Pfarrpfründe vor Ort und handelt auch rechtlich, nach Vorbereitung der erzbischöflichen Pfründeverwaltung als Pfründeinhaber.

Geschichte

Mitte März 1921 begann mit dem Abriss der alten und zu kleinen abbruchreifen Kirche St. Martin und schon am 30. Oktober desselben Jahres erfolgte die Einweihung durch den Münchner Erzbischof Dr. Michael Faulhaber. Zu dieser Zeit gehörte Thundorf zur Pfarrei Ainring. Nachdem Kirchbau wollte Thundorf eine selbstständige Pfarrei werden. Es wurde zur Expositur  und da noch kein Pfarrhof gebaut war, wurde der Kooperator von Ainring Josef Spießl der Expositus und wohnte im Zuhaus beim Fuchsenbauer Ludwig Reichenberger. Im August 2023 war dann die feierliche Pfarreiinstallierung.

Mehrere Personen vereinbarten mit Notarvertrag eine Grundstücksabtretung  an die Pfarrpfründestiftung Thundorf. Der Rohbau des Hauses war 1922 fertig.1923 folgten die weiteren Arbeiten und da es schon Herbst war konnte nicht mehr eingezogen werden. Auf Ostern 1924 konnte der Seelsorger dann den neuen Pfarrhof beziehen.

Andreas Pils

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