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Mariä Lichtmess mit Blasiussegen gefeiert

Abendlicher Gottesdienst mit Kerzenweihe durch Pfr. Bien

Mit dem Fest „Darstellung des Herrn“, volkstümlich „Mariä Lichtmess“ (2. Februar) bezeichnet, geht ein weiteres Fest einher. Es wird an den Heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius (3. Februar) gedacht. Obwohl beide Festtage theologisch zwei ganz verschiedene Themen beinhalten und nichts miteinander gemeinsam haben, sind sie in der Volksfrömmigkeit doch sehr eng miteinander verknüpft. Beim abendlichen Gottesdienst in der nach Corona-Regeln gut besetzten Pfarr- und Wallfahrtskirche „Mariä Himmelfahrt“ in Feldkirchen am Lichtmesstag weihte Pfarrer Wernher Bien die Kerzen und spendete am Schluss den Blasiussegen.

Geschichte Mariä Lichtmess

Das Fest feierte man in Jerusalem mindestens seit dem Anfang des 5. Jahrhunderts, in Rom wurde es um 650 eingeführt. Ursprünglich ein Fest zu Ehren Christi, wurde es in der Zeit ein Mariengedenktag: in Erinnerung an die jüdische Vorschrift, dass sich jeder reinigen musste, der mit Blut in Berührung gekommen war, also auch die Mutter, die geboren hatte. So erhielt das Fest zusätzlich den Namen Mariä Reinigung. Eine Kerzenweihe ist seit dem 10. Jahrhundert üblich. Mariä Lichtmess war früher ein wichtiger Tag im Bauernjahr. Im Königreich Bayern war der 2. Februar bis 1912 gesetzlicher Feiertag sowie ein Zahl- und Ziehtag. Den Mägden und Knechten bezahlte der Bauer deren Jahreslohn. Dienstboten, welchen die alte Stelle am Hof nicht mehr gefiel, konnten ihre Arbeitsplatz wechseln. Die Leute hatten drei Tage arbeitsfrei und konnte die Zeit auch in Wirthäusern beim Tanz oder sonstigen Frohsinn verbringen, oder auch mal ihr Elternhaus besuchen.

Lichtmessfeier

Der Einzug von Pfarrer Wernher Bien in den Altarraum begleitete Dr. Jan-Piet Knijff mit Gesang und Orgelspiel. Nach dem Kreuzzeichen sagte der Priester: „Seit Weihnachten, dem Fest der Geburt des Herrn, sind vierzig Tage vergangen. Heute feiern wir diesen denkwürdigen Tag, an dem Jesus von Maria und Josef im Tempel Gott dargestellt wurde. Durch dieses Geschehen wurde nicht nur das Gesetz erfüllt, sondern Christus begegnete zum ersten Mal seinem Volk, das ihn im Glauben erwartete. Vom Heiligen Geist geführt, kamen jene gottesfürchtigen Menschen Simeon und Hanna zum Tempel. Sie erkannten Jesus als ihren Herrn und Messias und verkündeten ihn voll Freude. Gleich ihnen sind auch wir, vom Heiligen Geist geführt, zusammengekommen. Hier im Haus des Herrn, werden wir in der Gemeinschaft des Brotbrechens Christus finden und erkennen, heute und immer wieder, bis er kommt in Herrlichkeit.“

Anschließend sprach der Seelsorger die Segensworte und schritt mit Mesner Reinhard Seidl zum Gang an der Taufkapelle, wo er die Kerzen mit Weihwasser benetzte. In der Kerzensegnung steckt eine doppelte symbolische Aussage: Zum einen, Jesus als das Licht der Welt zu erkennen; und zum anderen, selber füreinander Licht zu sein.

Lektorin Manuela Lotze las aus dem Hebräerbrief in dem die Rede von der Gleichheit der Brüder war. Nach einem Orgelzwischenspiel verkündete Pfarrer Wernher Bien das Lukas-Evangelium. Es handelte von Jesus, der von seien Eltern in den Tempel gebracht wurde, wie es das Gesetz des alten Bundes verlangte. Der greise Simeon erkennt in dem Kind den Heilbringer für Israel und die Heiden, den Messias.

Hernach nahmen die Gläubigen in ihren Bankreihen Platz und erwarteten eine Predigt vom Geistlichen. Dies war eigentlich nicht vorgesehen, aber Pfarrer Bien sprach einige Worte. Jesus sei das Licht für den Glauben als Licht der Erleuchtung. Im Johannes-Evangelium sei es schön dargestellt: „Das Licht kam in die Welt, die Menschen liebten die Finsternis mehr, als ihre Taten, denn wer die Wahrheit tut, der kommt zu mir.“ Weiters erzählte er die Geschichte zweier Buben und abschließend gab er seiner Hoffnung Ausdruck, sich über das Licht zu freuen, das Christus bringt: „Es zeigt uns wie wir miteinander umgehen.“ Manuela Lotze sprach danach einige Fürbitten und im Verlauf des Gottesdienstes sang und spielte Organist Dr. Knijff noch mehrere Lieder.

Blasiussegen

Wie üblich war auch der Blasiussegen vorgesehen. Wer war nun Blasius? Der Heilige war Bischof in seiner Heimatstadt Sebaste in Armenien zurzeit Kaisers Licinius. Über seine Person gibt es eine Reihe von Legenden. Er soll in seinem Gebiet einen Buben gerettet haben, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte. Auf diese Erzählung geht seine Verehrung als Schutzheiliger bei Halskrankheiten zurück, die für den Orient schon seit dem sechsten Jahrhundert, im Abendland spätestens ab dem neunten Jahrhundert belegt ist. Bei einer Christenverfolgung soll er um 316 als Glaubensmärtyrer gestorben sein.

Nach der Heiligen Kommunion nahm Pfarrer Bien kurz vor Ende des Lichtmessamtes die Segnung der gekreuzten Kerzen im Halter mit Griff vor. Anschließend folgte die Segnung der Gläubigen mit den Worten: „Auf die Fürsprache des heiligen Bischofs Blasius bewahre euch der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen. Im Namen des Vaters und des Sohnes und der Heiligen Geist.“

Nach dem Gottesdienst hatte die Besucher letztmals die Gelegenheit in der Taufkapelle die Weihnachtskrippe mit der Szene „Hochzeit zu Kana“ anzuschauen.

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Andreas Pils

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