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Der Weihnachtsstern

Als Gottes Sohn erscheinen sollt,
wie freute sich der Himmel!
Die Sterne funkelten wie Gold;
es gab ein groß Gewimmel.

Das merkte auch ein kleiner Stern,
tat sich zu Gott aufschwingen:
„Du lieber Herrgott, ich will gern
auch Licht ins Dunkel bringen.“

„Fahr nur hinab zu dieser Welt:
Dort gibt’s viel Dunkelheiten.
Hör zu, was man dir dort erzählt:
So magst du Licht verbreiten.“

So kam der Stern zu einer Frau:
„Mein Mann ist grad gestorben.
Nun ist die Welt so kalt, so grau,
die Freude ist verdorben.“

Da hörte er sie lange an:
Sie sprach von schönen Stunden.
„Ach, dass ich ihr nicht helfen kann!“
Flog weiter seine Runden.

So hörte er von sehr viel Leid,
von Krankheit und Konflikten,
von Not und großer Einsamkeit
und von in Schuld Verstrickten.

Da dachte sich der Stern sodann:
„Ich will den Herrgott fragen,
wie ich den Menschen helfen kann.
Gewiss kann er’s mir sagen.“

So kam der Stern vor Gott zu stehn,
sprach von den Erdenkindern:
„Ich hab dort so viel Leid gesehn
und tät’s so gerne lindern.“

„Du hörtest dir die Menschen an,
nahmst Teil an ihren Sorgen.
So hast du ihnen gut getan:
Sie fühlten sich geborgen.“

„Aber ich selbst bin traurig wordn
und fühl mich wie im Dunkeln.
Ich hab den Übermut verlorn,
will nicht mehr fröhlich funkeln.“

„Wohl bist du anders“, sprach der Herr,
„geläutert anzuschauen.
Dein Licht ist weicher, bergender,
du stiftest mehr Vertrauen.

Mein Stern, kannst du viel Leid bestehn?
Denn, lass es mich dir sagen:
Erlösung kann nur so geschehn:
Das Leid in Liebe tragen.

Drum send ich meinen Sohn ins Leid:
Viel Schmerz wird ihm begegnen.
Er wird erfahren Dunkelheit
und er wird alle segnen.

Wird Schmerzen viel und Unrecht sehn,
sich mit den Kranken plagen,
an keiner Not vorübergehn
und alles, alles tragen.

Wird Helfer suchen, die wie er
auf meine Liebe trauen,
die Not nicht fürchten all zu sehr:
Kann er da auf dich bauen?“

Da lächelte der kleine Stern
erst zaghaft und dann munter,
sprach tapfer: „Ich probier es gern!“
und flog wieder herunter.